Seit Lesen und Schreiben in Schulen unterrichtet
wird gibt es Menschen, die es - trotz aller pädagogischen Bemühungen -
nicht oder nicht hinreichend lernen. Fachleute schätzen, dass ca. 10%
bis 20% der Bevölkerung Lernschwierigkeiten haben, die meisten davon Lese-Rechtschreibschwierigkeiten.
Es gibt keine einfachen Lösungen. Wenn es die gäbe, hätten Lehrer schon
vor langer Zeit das Problem der Lernschwierigkeiten und Lernbehinderungen
gelöst. Die diagnostischen Behandlungsmethoden sind in der Regel auf Symptome
ausgerichtet, nicht auf Ursachen. In vielen Fällen ist das Einzige, was
wir tun können, intensiven Förderunterricht zu empfehlen. Anhand von Fehleranalysen
werden Behandlungspläne aufgestellt und ausgeführt, manchmal mit Erfolg.
Aber es gibt immer wieder Kinder, bei denen jede Förderung kaum Erfolg
zeigt.
Trotz intensiver Forschungen sind die Ursachen
für Legasthenie nach wie vor unbekannt. Zur Zeit konzentrieren sich die
Forschungen auf mögliche Ursachen wie Erbanlagen, Physiologie, Biochemie
und strukturelle Veränderungen im Gehirn. Nach wie vor definiert sich
Legasthenie durch die Beschreibung von Symptomen, deren Ursachen jedoch
vielfältig und völlig unterschiedlich sein können.
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NEIN
, mit Sicherheit nicht, denn nicht alle Menschen mit Leserechtschreibproblemen
haben das Irlen-Syndrom. Aber es ist für diejenigen, bei denen das Syndrom
die (Teil)ursache für ihr Versagen ist, eine Chance, nicht nur ihre Leserechtschreibfähigkeit
erheblich zu verbessern sondern damit auch ihre Lebensqualität und ihr
Zukunftschancen.
Zur Zeit gehen die Vermutungen dahin, dass
ca. die Hälfte der leserechtschreibschwachen und lernbehinderten Population
von Irlen Filtern profitieren kann. Zusätzlich treten häufig andere Probleme
auf und es ist wichtig, diesen nachzugehen. Das ist oft einfacher, wenn
erst einmal die visuellen Probleme überwunden sind.
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