Die vom
Irlen Institut entwickelte Behandlungsmethode besteht darin, die Menge
der problematischen Farbschattierung zu verändern bevor sie auf das Auge
trifft.
Dazu werden
spektral modifizierte Filter benutzt, die die Lesefähigkeit, das Leseverständnis
und die Aufmerksamkeit der Betroffenen verbessern können. Beim diagnostischen
Verfahren ist es äusserst wichtig, die korrekte Farbe für jeden einzelnen
Betroffenen zu finden. Nur, indem wir Farben benutzen, die den individuellen
Bedürfnissen jedes Einzelnen entsprechen, können wir den Stimulus ausschalten,
der diesem einen Menschen Beschwerden bereitet. So können Verzerrungen
gestoppt, die Überlastung reduziert und Fehlwahrnehmungen korrigiert werden.
Mit Hilfe
eines erfahrenen Irlen Diagnostikers kann aus einer fast unbegrenzten
Zahl von Farbkombinationen der beste Farbfilter bestimmt werden. Diese
Gläser sind einzigartig, weil die Farbe auf jeden Einzelnen individuell
abgestimmt ist. Möglichkeiten und Grenzen Irlen Filter verändern den visuellen
Input, die Verarbeitung visueller Informationen im Gehirn und wirken sich
so auch auf die Integration der Sinne aus.
Irlen
Filter "heilen" weder Autismus noch Hyperaktivität, noch wird die Behandlung
des Irlen Syndroms jemandem das Lesen beibringen. Irlen Filter können
aber eine Situation verbessern, die das Lesenlernen oder den Umgang mit
anderen Menschen oder die Wahrnehmung der Umwelt behindert hat.
Wenn der Legastheniker
mit Irlen Syndrom mit Hilfe der Farbfilter Schrift deutlich erkennen kann
ohne dass Buchstaben die Plätze vertauschen, verschwimmen oder von der
Seite rutschen, kann er Strategien zur Erlernung des Lesens und Schreibens
entwickeln. Wenn das hyperaktive Kind mit Irlen Syndrom keine Kraft mehr
darauf verwenden muss, seine Umwelt richtig wahrzunehmen, ermüdet es nicht
mehr so schnell, kann sich besser und länger konzentrieren und wird als
Folge davon auch wenigern "zappeln".
Wenn für
das autistische Kind mit Irlen Syndrom Gesichter nicht mehr zerfließen
oder auseinander fliegen, die Umwelt nicht mehr bruchstückhaft sondern
ganzheitlich erkennbar ist, wird es ihm leichter fallen, sich in dieser
Umwelt zurecht zu finden. Weltweit geben Untersuchungen eine Erfolgsrate
von 96% (Robinson u.a.) der identifizierten Fälle an.
Diese
schließt im Bereich des Lesens die verbesserte Lesegenauigkeit und
ein verbessertes Lesesinnverständnis, eine erhöhte Lesedauer und Arbeitszeit,
schnelleres Lesen und eine Verminderung von Erschöpfung, Kopfschmerzen,
Migräne und psychosomatischer Magenprobleme verursacht durch Lesen und
Arbeitsstress ein.
Im Verhaltensbereich
wird beobachtet: die Reduktion von Tobsuchtsanfällen, ein verbessertes
Sprach/Sprechverhalten, einen vermehrter Blickkontakt, ein verbessertes
Sozialverhalten, Verminderung der Selbstverletzung und des stereotypen
Verhaltens, eine verbesserte grob- und feinmotorische Koordination und
ein verbessertes räumliches Sehen.
Zusätzlich
berichten Eltern, Kinder und Erwachsene von einer Steigerung des Selbstbewusstseins,
verbesserter Aufmerksamkeit und besserer Arbeitsleistungen. Die erfolgreiche
Behandlung des Irlen Syndroms ist trotzdem kein Allheilmittel. Ein umfassendes
Behandlungsprogramm bedarf weiterer Untersuchungen und möglicherweise
stützender Therapien, um zusätzliche Probleme beim Lesen und Lernen zu
korrigieren.
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